Fünf Tipps, wie Mütter aus dem Gefühl der Überforderung herauskommen – So begleiten Sie ihre Kinder, ohne sie anzuschreien oder ihnen zu drohen

Vater und Sohn

von Jana Alles aus der fh 4/24

 

Immer mehr Mütter fühlen sich von dem Alltag mit ihren Kindern überwältigt. Reagieren die Kinder anders, als die Mutter es erwartet, kooperieren nicht, haben einen Wutanfall oder testen ständig ihre Grenzen aus, stoßen viele Frauen an ihre Belastungsgrenzen. Meist mit dem Resultat, dass die Emotionen überkochen und sie ihr Kind unfair behandeln, etwa durch Anschreien oder Drohen. Dies ist ein Teufelskreis: Kommt es zu solchen Ausbrüchen, fühlen sich Mütter danach nur noch schlechter und sind noch überforderter. Zu Recht – denn wer so mit seinem Kind umgeht, wird diesem nicht gerecht. Es geht jedoch auch anders. Dafür muss sich die Mutter allerdings mit dem Ursprung ihrer emotionalen Überforderung auseinandersetzen und wirklich bestimmte Dinge verändern. Dadurch wird sie ihre Kinder adäquat begleiten können, was sich wiederum positiv auf die Kinder auswirkt.

Erste Anzeichen von Überforderung

Um die negative Spirale zu durchbrechen, ist es wichtig, die ersten Anzeichen einer Überforderung richtig zu deuten und gegenzusteuern. Häufig werden die Auslöser vor allem bei äußeren Faktoren gesucht, etwa, wenn zu wenig Hilfe von anderen im Alltag zu erwarten ist. Schnell kommen dann Gedanken auf wie „Niemand hilft mir“ oder „Immer muss ich alles alleine machen“. Doch die wahren Gründe sind meist eher im eigenen Innenleben zu finden.

Viele Mütter verspüren eine ständige Unruhe. Das wirkt sich auf die Verbindung zum Kind aus. Kann ich beispielsweise mich als Mutter nicht auf das Spielen mit meinem Kind einlassen, weil ich immer an meine To-do-Liste denken muss oder mich andere Ängste beschäftigen, hindert es mich daran, mit meinem Kind in Verbindung zu gehen und ihm damit Sicherheit zu geben. Der Alltag fühlt sich nur schwer an. Im Multitasking versucht man die innere Unruhe zu ersticken und wünscht sich sehnlichst den Abend, damit die Kinder endlich ins Bett gehen und man Feierabend hat. Doch auch dann lässt die innere Unruhe nicht los.

Auswirkungen von Überforderung auf Mutter und Kind

Die Reaktionen auf Überforderungsgefühle können dabei variieren. In der Regel sind sie jedoch weder für die Mutter noch für das Kind gut. Viele neigen dazu, dem Kind die Schuld zu geben. Darauf weisen Sätze wie „Du bist selber Schuld, dass ich schreien muss“ oder „Es ist deine eigene Schuld, dass deine Schwester nicht mit dir spielen will“ hin. Immer und immer wieder passiert es, dass Mütter ihren Kindern die Emotionen absprechen, nach dem Motto „Das ist doch jetzt kein Grund zum Weinen“, „Du musst deshalb keine Angst haben“ oder „Stell dich nicht so an und hör auf mit dem Theater“. Oft bewertet man seine Kinder außerdem für Fehler, beispielsweise indem man sie darauf hinweist, sie „müssten das doch nun verstehen, wissen oder besser machen“. Gleichzeitig wissen sie, dass sie hier anders handeln sollten.

In vielen Fällen kommt es sogar dazu, das Kind mit Liebes- und Aufmerksamkeitsentzug zu bestrafen und im schlimmsten Fall überschreitet man durch Beschimpfen eine weitere sensible Grenze. All das schädigt die gute Beziehung zwischen Eltern und Kindern. Wenn das Kind ständig angeschrien und unter Druck gesetzt wird, hat das einen nachhaltig negativen Einfluss auf die Verbindung. Kinder neigen dazu, sich selbst für etwaige Probleme der Eltern die Schuld zu geben. All das genannte Verhalten senkt das Selbstwertgefühl und wird destruktive Gedanken- und Verhaltensmuster des Kindes begünstigen. Dies äußert sich auf unterschiedliche Weise, etwa durch die Unterdrückung der eigenen Bedürfnisse und Gefühle, Perfektionismus, zu hohe Anpassung an andere, Verlustängste, Kontrollzwänge oder eine starke Harmoniesucht sowie psychische Erkrankungen wie Depressionen. Manche Kinder entwickeln sich im Laufe ihres Lebens zu regelrechten „People Pleasern“, vernachlässigen sich dabei jedoch selbst und tun alles, um zu gefallen.

Wie man als Mutter aus dem Kreislauf der Überreaktion gegenüber seinem Kind herauskommt. Um nicht ständig von dem Verhalten seiner Kinder getriggert zu werden und die eigenen Emotionen zu regulieren, gibt es verschiedene Tipps, die helfen, langfristig mehr Gelassenheit und Leichtigkeit und Harmonie im Alltag mit den Kindern zu erreichen.

● Eine Mutter muss sich darüber bewusst werden, dass sie den Part der Erwachsenen innehat und das Kind von ihr abhängig ist.

● Durch die Einnahme der Perspektive des Kindes ist es möglich, dessen Verhalten besser zu verstehen und darauf einzugehen.

● Die Mutter sollte ihre eigenen Ursachen der Wut und Hilflosigkeit in herausfordernden Situationen verstehen.

● Dafür muss sie damit beginnen, die Wunden ihrer Vergangenheit zu heilen, die sie dazu bringen, grenzüberschreitende und verletzende Verhaltensweisen am Kind auszulassen.

● Letzten Endes muss sie negative Verhaltensmuster loslassen, die es ihr schwer machen, ihre eigenen Grenzen, Bedürfnisse und Gefühle zu spüren und wahrzunehmen.

Das Umsetzen all dieser Punkte gelingt natürlich nicht unbedingt von heute auf morgen. Es benötigt Zeit und vor allem Geduld mit sich selbst – und Unterstützung von jemandem, der sich damit auskennt. Denn die Wunden sind oftmals tief vergraben und von der Psyche verdrängt. Wenn Mütter es schaffen, die Ursache für ihre Überreaktion gegenüber ihren Kindern zu finden und sie aufzuarbeiten, werden sie ihre Kinder viel besser verstehen und auf sie eingehen können. Das entspannt die Mutter und das Kind. So ist eine tiefe, vertrauens- und liebevolle Beziehung zum Kind wieder möglich, auch wenn es manchmal herausfordernde Momente gibt.

Über Jana Alles:

Mit Smart Parents bietet Jana Alles ein Coaching an, das an der Ursache der Wut der Mütter ansetzt. Gemeinsam mit den Müttern geht sie Schritt für Schritt auf die Suche nach der Ursache ihrer Glaubenssätze. Es geht darum, den Ur-Schmerz aus der eigenen Kindheit sowie der Ahnenreihe und darüber hinaus zu finden. Das Ziel ist, dass die Mutter ihre Kinder empathisch, bewertungsfrei und bedürfnisorientiert begleiten kann. Nur so kann das Kind mit Selbstwert und Selbstbewusstsein durchs Leben gehen und eine starke Verbindung zwischen Mutter und Kind bestehen. Mehr Informationen finden Sie unter: https://smartmom.smartparents.app/optin- 588562211680603377578

 

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