„Ich wäre lieber ein Mann!“

Beitragsbild: Gender

von Dr. Gertraud Weggemann-Posch aus der fh 4/23

 

Überlegungen zu den Ursachen des Transgendertrends unserer Jugend und einem möglichen Zusammenhang mit der hormonellen Schadstoffbelastung unserer Umwelt

Als ich diesen Satz in meinem Tagebuch aus den Teenager Jahren las, stutzte ich. Gerade noch war ich dran all die alten Unterlagen endlich zu entsorgen, als dieser Satz meine Aufmerksamkeit auf sich zog. Ich konnte ihn mir nicht erklären und ich erinnerte mich auch nicht, in welcher Verfassung ich ihn dazumal geschrieben hatte. Er stand ganz allein da, in der Mitte einer sonst leeren Seite. Was konnte mich veranlasst haben diesen Satz zu schreiben? Mediale Einflüsse via TV, von denen heutzutage die Jugendlichen überschwemmt werden, gab es damals nicht, auch Transgender war kein Thema und die Möglichkeit einer Geschlechtsumwandlung war gewiss außerhalb jeglicher Phantasie in meiner Jugendzeit. Woher kam also dieser Wunsch? Ich versuchte zu analysieren, was mir damals als Mädchen nicht behagt haben könnte: Da fiel mir einerseits die Tatsache ein, dass mein, ein paar Jahre älterer Bruder allein mittels Autostopp auf eine Abenteuerreise gehen durfte, während mir, als Mädchen, die Eltern das Autostoppen nicht erlaubten. Das könnte mich mit meinem Geschlecht etwas unzufrieden gemacht haben. Auch war ich sehr schnell gewachsen und überragte im Tanzunterricht gerade die attraktivsten Mitschüler, weshalb ich mich nicht so recht wohl in meiner Haut fühlte. Neben der Größe, könnte es auch der Ärger über das Einsetzen der Menstruation gewesen sein, weshalb ich mich in der Pubertät vielleicht nicht so mochte. Die diesbezügliche Aufklärung war dazumal generell sehr mangelhaft. Aber deshalb gleich ein Mann sein wollen? Schlussendlich fiel mir ein, dass ich damals die Bücher von Karl May regelrecht verschlungen hatte. Allzu gern wäre ich ebenfalls als Cowboy durch die Steppe geritten, ja ich träumte davon, wie die Superhelden Old Shatterhand oder Winnetou zu sein. Die Träumerei steigerte sich soweit, dass ich mir ernstlich einbildete, Old Shatterhand wäre in Wirklichkeit eine Frau, die sich als Mann verkleidet hatte. Dies ließ mich hoffen, dass ich auch so ein Held werden könnte. Ja, es schien mir am plausibelsten zu sein, dass dieser Wunsch der auslösende Grund für diesen Tagebucheintrag war.

Diese mögliche Erklärung weckte in mir gleich auch die Erinnerung an einen TV-Film über das Transgenderkind Sophie (ARD Mediathek), der vor ca. 5 Jahrenaktuell war: Im Alter von 4 Jahren wollte der Bub, so wird in dem Film vom Vater erzählt, plötzlich ein Mädchen sein, aber er wollte nicht irgendeinen Mädchennamen annehmen, sondern er wollte ausschließlich Sophie heißen. Warum wohl? In der Vorgeschichte wurde kurz berichtet, dass das Kind während eines Familienurlaubs eine Disneyfilmserie über die Prinzessin Sophia gesehen hatte, worüber es so hellauf begeistert war, dass es in der Folge den Wunsch äußerte ein Mädchen sein zu wollen. Als ich das hörte, schien es mir plausibel, dass es dem Kind in erster Linie darum ging in die Rolle der Superheldin Sophie zu schlüpfen. Auf diese Überlegung wurde aber im Film in keiner Weise eingegangen, ja dieser Hinweis auf den Trickfilm als auslösende Ursache für den Transgenderwunsch, war, als ich ihn mir jetzt nochmals ansehen wollte, gar nicht mehr auffindbar. Warum wurde diese Passage gelöscht?

Was wäre wohl aus meinem Wunsch geworden, wenn es damals schon die offene Bühne für das Transgenderthema wie heute gegeben hätte? Aus meiner Sicht bin ich froh, dass es diese damals nicht gab. Der Wunsch kam in meinem Tagebuch auch nie mehr vor. Kaum auf der Uni, war meine Vorliebe für Karl May sowieso längst ad acta gelegt und auch wegen meiner Größe fiel ich nicht mehr auf. Ich fühlte mich als Frau im Studentenkreis durchaus wohl, wurde Ärztin, bin glücklich verheiratet und freue mich über meine Kinder und Enkelkinder.

Der Satz im Tagebuch aber ist mir wohl deshalb so aufgefallen, weil ich als Kinder- und Jugendärztin mit Sorge betrachte, wie vorbehaltlos derzeit Geschlechtsumwandlungen propagiert werden, sodass es an Kliniken, die diese Operationen anbieten, bereits lange Wartelisten von Jugendlichen gibt, die darauf drängen rechtzeitig operiert zu werden. Personen, die sich als Transgender outen, werden in den Medien als Stars gefeiert, sie gelten als die modernen Vorbilder und Idole. Über jene aber, die nach erfolgter Geschlechtsumwandlung nicht zufrieden sind, sondern diesen Schritt bitter bereuen und sich darüber beklagen, nicht besser aufgeklärt und psychotherapeutisch begleitet worden zu sein, wird selten berichtet, obwohl es diese zunehmend gibt. Eine Psychotherapie wird, unter dem Vorwand sie könnte eine Konversionstherapie sein, vielfach von vornherein abgelehnt. Die gesundheitlichen Risiken der bei einer Geschlechtsumwandlung nötigen Hormondauertherapie werden ebenso verharmlost wie die Irreversibilität der chirurgischen Eingriffe. Dabei gilt es, vor einem so eingreifenden Schritt, abzuklären, ob nicht auch traumatische Erlebnisse, wie z. B. Missbrauch, zur Ablehnung des eigenen Geschlechts geführt haben könnten. Zudem sind Pubertätsdysphorien, die passager sind, häufig und es bedarf höchster Sorgfalt, diese von etablierter Transidentität zu unterscheiden.

Wenn heute gefordert wird, dass Jugendliche mit 14 diese Entscheidung ohne Wissen ihrer Eltern treffen dürfen, so ist dies sehr zu hinterfragen. Aber ist nicht vielmehr noch die auffällige Zunahme des Wunsches nach Geschlechtsumwandlung bei unseren Jugendlichen zu hinterfragen?

Gibt man im Internet die Frage ein: „Wie viele Geschlechter gibt es?“, so kommen unzählige Antworten. Auf einem universitären Portal heißt es, dass es viel mehr als zwei gäbe: 3, 10 oder 60. Das Geschlecht sei ein Spektrum mit vielen Möglichkeiten zwischen den beiden Polen männlich und weiblich. Am besten, so wird man hier aufgeklärt, stelle man sich das Geschlecht wie ein Sonnensystem vor. Es fühle sich für jeden anders an und dieses Gefühl könne auch im Laufdes Lebens wechseln. Über Genderfluid, Bigender, Demigirl und Demiboy, Agender, Neutrois, Cis und Trans kann man sich informieren. Die Auswahl ist groß!

Eigentlich ist die Idee, sich das Geschlecht wie ein Sonnensystem vorzustellen, gar nicht so weit hergeholt, wenn man bedenkt, dass die Menschen keine Stereotype, sondern lauter Originale sind: 8 Milliarden Gendertypen: Keiner ist wie der andere und keiner ist perfekt. Jeder von uns ist mit mehr oder weniger erkennbaren Gendefekten oder epigenetischen Veränderungen behaftet, doch dem ganzen Menschengeschlecht ist gemeinsam, dass es nur zwei Geschlechtschromosomen hat: das weibliche x und das männliche y. Diese können zwar im Laufe der intrauterinen Entwicklung pathologische Veränderungen erfahren, wie dies ja auch bei allen anderen Chromosomen der Fall sein kann und ebenso bei den Geschlechtsorganen und allen anderen Organen, aber es gibt kein drittes Geschlechtschromosom. Also gibt es aus naturwissenschaftlicher Sicht auch kein 3. Geschlecht. Sowohl die Intersexualität als auch alle Formen der sexuellen Vielfalt, bzw. Diversität sind Phänomene der Zweigeschlechtlichkeit.

Woher kommt das zunehmende Interesse unserer Jugendlichen das Geschlecht zu ändern? Nahezu jeder Lehrer hat in seiner Klasse bereits mehrere Schüler, die diesen Wunsch äußern. Liegt die Ursache nur in der Öffnung unserer Gesellschaft, die es jedem erlaubt, seine Gefühle zu outen, während sie in früheren Zeiten versteckt und verdrängt werden mussten, auch schon deshalb, weil sie nicht so wie heute umsetzbar waren?

Oder werden unsere Jugendlichen manipuliert durch die einseitige mediale Propaganda der Gendertheorie, die das Geschlecht des Menschen als revidierbares soziales Konstrukt darstellt und suggeriert, dass nur die Gefühlslage ausschlaggebend sei, während das von den Geschlechtschromosomen bestimmte biologische Geschlecht irrelevant sei. Diese Thesen werden bereits unseren Kindern im sexualpädagogischem Unterricht vermittelt: so darf nicht mehr von den zwei Geschlechtern Mann und Frau gesprochen werden, sondern nur noch von Menschen, die ihre Geschlechtsidentität je nach Gefühlslage unterschiedlich entwickeln und auch wieder ändern können. So wird die Gendertheorie schon in Kindergärten und Volksschulen eingeführt.

Auch unsere Sprache wird der Gendertheorie bereits vielerorts angepasst, indem die Verwendung von Genderstern oder Doppelpunkt propagiert wird. Die deutsche Grammatik aber, die, wie die Naturwissenschaft, nur die Zweigeschlechtlichkeit kennt, wehrt sich gegen ihre Vereinnahmung, indem gegenderte Texte unharmonisch anmuten und der Redefluß holprig klingt. Dies hat bereits für reichlich Unmut in der Bevölkerung gesorgt und auch den Protest zahlreicher um die Sprachkultur besorgter Wissenschaftler heraufbeschworen.

Doch weder die mediale Propaganda noch die Öffnung der Gesellschaft für sexuelle Vielfalt, kann meines Erachtens diese eklatante Zunahme der Verunsicherung unserer Kinder- und Jugendlichen bezüglich ihrer Geschlechtsidentität erklären. Das muss weit tieferliegende Ursachen haben.

Sollte nicht die Hormonbelastung unserer Umwelt in diesem Zusammenhang genauer untersucht werden?
Über die Gefährdung unserer Umwelt durch Abbauprodukte von Hormonen wurde schon vor Jahrzehnten gewarnt, nicht nur in der Humanmedizin. Auch Zoologen schlugen Alarm und berichteten über eine zunehmende Verweiblichung von männlichen Fischen, die auf hormonaktive Substanzen aus der Umwelt zurückgeführt wurde, die die normalen, durch Hormone gesteuerten Abläufe im Körper stören. In der Fachzeitschrift Nature Scientific Reports 2015 resümiert ein Zoologenteam: „Sehr vereinfachend könnte man sagen, die männlichen Fische schlucken unfreiwillig die Antibabypille“, und es warnt: „Diese Ergebnisse sollten angesichts der zunehmenden Effekte hormonell aktiver Stoffe auf den Menschen von allgemeinem Interesse sein“. (https://www.uibk.ac.at/ archive/ipoint/news/2015/fische-in-hochgebirgsseen-verweiblichen.html.de)

Von Univ.-Prof. DDr. Johannes Huber stammt das Zitat: „Durch die belastete Umwelt schwimmen wir alle offensichtlich in einem „Ozean von Hormonen“, die allerdings nicht vom Körper hergestellt werden, sondern aus der Umweltbelastung kommen“. Darauf führte er nicht nur die Zunahme an Brustkrebs zurück, sondern auch die steigende Unfruchtbarkeit so vieler Paare trotz Kinderwunsch.

In dasselbe Horn blies auch eine plastische Chirurgin (ORF Mitteilung vom 18.2.2020), die darauf hinwies, dass immer mehr Männer ein vergrößertes Brustwachstum zeigen und deshalb zur Operation drängen. Sie führte dies ebenfalls auf die zunehmende Hormonbelastung in der Umwelt zurück. Und erst kürzlich (am 28.1.2023) war auf ORF online zu lesen: Männern droht „Spermageddon“: „von den 85.000 synthetischen Chemikalien, die in unserer Umwelt zu finden sind, ähneln manche menschlichen Hormonen – und wirken wie diese im Körper. Sie schädigen bei Männern nicht nur die Zeugungskraft, sondern führen auch zu Erkrankungen, wie Hodenkrebs, ja sogar schon zu Entwicklungsstörungen bei Föten.“ Hormone beeinflussen aber nicht nur die körperlichen Vorgänge, sondern auch die psychischen. Das lässt sich eindrucksvoll bei Personen mit Transidentität, die unter Hormontherapie stehen, beobachten.

Ist es daher nicht naheliegend, dass auch die unfreiwillige Hormoneinnahme via Schadstoffe aus der Umgebung Spuren hinterlässt? Könnte also die zunehmende Genderverwirrung nicht auch damit zusammenhängen, dass wir in diesem „Ozean von Hormonen“ schwimmen?

Vor zwei Jahren wurde das 60-Jahre-Jubiläum der Antibabypille gefeiert. Weltweit, so wurde berichtet (aus NVT, 18.8.20: „Kleine Pille, große Wirkung“), verhüten 150 Millionen Frauen mit der Antibabypille. Erst kürzlich (1.5.2023) sagte Prof. DDr. Huber in einem Interview (https://youtu.be/3hiy- HAr1uV0), dass sich „Bestandteile der Pille auch in der Wiener Kläranlage“ nachweisen lassen. Besonders warnte er vor dem „Feinstaub, der auch Hormonwirkung hat“. Wird die schwangere Frau in der sensiblen Phase der Geschlechtsentwicklung des Kindes (Ende 1. Trimenon) mit solchen Fremdhormonen belastet, so könne dies zu einer „Veränderung der Geschlechtlichkeit in der mentalen Auffassung des Kindes“ führen. Er plädiert daher dafür, dass wir uns nicht nur um die Erwärmung unseres Planeten sorgen sollten, sondern auch um die „Erhaltung unserer Art, um die Fortpflanzung, denn diese könnte gefährdet sein, noch bevor die Erdtemperatur um 2 Grad angestiegen ist!“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert