Saarland plant Gesetzesinitiative zur Freistellung für Pflegearbeit

Brief des Bundesvorstandes vom 16. Juni 2003 an Dr. Regina Görner, Ministerin des Saarlandes für Frauen, Arbeit, Gesundheit und Soziales

Pflegeurlaub

Sehr geehrte Frau Görner,

am 13. Juni 2003 hörten wir im Morgenmagazin des Deutschlandsfunks unter der Rubrik "Länderblick" um 6.40 Uhr die Nachricht mit Interviewauszügen von Ihnen, dass Sie eine Gesetzesinitiative planen, in der den Erwerbstätigen die Möglichkeit eingeräumt werden soll, von ihrer Firma befristet für Pflegearbeit freigestellt zu werden.

Mit Erstaunen stellten wir fest, dass Sie für diese Freistellung das Wort "Pflege u r l a u b" benutzten und der Moderator des Deutschlandfunks diese Bezeichnung auch gebrauchte – also nach außen trug.

Wir bitten Sie bei Ihrer Initiative ganz genau auf die Ausdrucksweise Ihrer Absicht zu achten. über die Sprache werden die Informationen weitergetragen, und die übernahme von Pflege in der Familie darf auf keinen Fall mit einem Freizeitbegriff wie URLAUB im Gesetz verankert sein.

Pflege ist eine schwere ARBEIT und ist – in der Familie getan – eine kostengünstige Leistung für die Gesellschaft.

Wir hoffen, dass wir noch rechtzeitig unsere Bedenken zu dem Wort "Pflegeurlaub" vorbringen. Bitte stoppen Sie alle Papiere, die dieses Wort enthalten.

Wir erwarten gern Ihre Antwort. Diesen Brief an Sie setzen wir ins Internet und würden Ihre Antwort dazu, wenn Sie Ihr Einverständnis erteilen, dazu stellen.

Mit freundlichen Grüßen

gez. Helga Vetter

Stellvertretende Bundesvorsitzende

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert