Mütterarmut und kein Ende

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von Gertrud Martin in der fh 2/2021

Im Wirtschaftsteil der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 15.04.2021 erschien ein Artikel von Antonia Mannweiler: „Im Alter kommt das böse Erwachen – Die Lücke im Alterseinkommen zwischen Frauen und Männern ist vielen Frauen nicht bekannt. Dabei sind grade sie davon betroffen.“

Wir schickten eine Stellungnahme:

Zum Thema „Altersarmut der Frauen“ kann es nicht genug Veröffentlichungen geben. Tatsächlich gibt es sie auch bereits in großen Mengen. Sogar unsere Familienministerin, Frau Giffey, warnt die jungen Frauen, sie sollten doch bitte ja nicht mehr Zeit als unvermeidbar mit der Erziehung von Kindern verbringen, in Teilzeit arbeiten oder gar einen Beruf wählen, der Freiraum ließe für eigene Kinder. Wie diese Dame auf den Sessel einer Familienministerin kommt, erschließt sich mir nicht. Schon klar: Sie ist gleichzeitig Frauenministerin, was nach gängiger Definition bedeutet, die Gleichstellung der Frauen mit den Männern im Erwerbsleben zu fördern. Konträrer geht es nicht, und nichts hat weniger mit der Gleichberechtigung der Geschlechter zu tun! Bevormundende Gleichstellung von Ungleichen ist etwas völlig anderes als die Gleichberechtigung von in Neigung, Begabung, Fähigkeiten, Interessen her anders gearteten, aber gleichwertigen, für unsere Gesellschaft unentbehrlichen Leistungsträgern! Auch wenn Frauen und Männer in ihrer genetisch-mentalen Ausstattung individuell verschieden gewichtete Anteile der jeweiligen Gegenseite haben, so sind wir Frauen eben doch nicht die „besseren Männer“! Ein Mann geht (schlimmstenfalls) seiner Wege, wenn er ein Kind gezeugt hat. Die Frau soll es 9 Monate tragen, dann gebären und nähren, in der ersten Kommunikation die Grundlage für eine sichere emotionale Bindung schaffen, ohne die ein gutes Leben nicht gelingen kann (von späterer Bildung ganz abgesehen). Ist das denn alles nichts, etwa nur verwerflicher Biologismus? Doch! Es ist die Bedingung dafür, dass ein Staat überhaupt eine Zukunft hat. Die Erwerbsarbeit ist dagegen nur die Bedingung für den aktuellen Wohlstand! Leider belässt auch Frau Mannweiler es in ihrem Beitrag wieder bei der Analyse, anstatt endlich die einfache Konsequenz daraus zu ziehen. Diese kann nach Adam Riese nur sein: Wir brauchen endlich ein eigenständiges Gehalt für diejenigen, die in der Familie die „Carearbeit“ leisten (Mann oder Frau!), und das die Gleichwertigkeit der Familienarbeit mit der Erwerbsarbeit dokumentiert! Das Gefälle zwischen unbezahlter und bezahlter Arbeit stranguliert die Familienarbeit.

In der Tendenz verschwindet sie. Das Geburtendefizit steigt, und die umlagefinanzierten Sozialkassen kommen in Existenznot. Das Angebot an Auszubildenden, Wissenschaftlern und Forschern und innovativen Kräften aller Sparten schrumpft. Zwar ist der Staat dabei, die Familie in milliardenschwer geförderte Ersatzinstitutionen auszulagern. Aber das ist weniger als eine schlechte Krücke für die Keimzelle der Gesellschaft sowie für die Gleichberechtigung der Geschlechter. Es ist ein verheerender Irrtum!“

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