Text von Sabine Mänken in der fh 4/2020
Die Mutterschaft ist die grundlegende Aufgabe in einer Gesellschaft und gleichzeitig die am meisten diskriminierte. Und das, obwohl sie in direkter Beziehung zum Wohl der Kinder und damit in direkter Beziehung zur gesunden seelischen und geistigen Entwicklung der nachwachsenden Generationen steht. Damit haben unsere industrialisierten Gesellschaften ein Paradoxon geschaffen, dem wir uns heute mit wachem Bewusstsein entgegenstellen müssen.
Dieses Motiv der „Bewussten Mutterschaft“ hat mich veranlasst, das Buch „Mütter der Neuen Zeit“1 herauszugeben und eine gleichnamige Bewegung ins Leben zu rufen. Täglich erleben wir, wie diese „Neue Zeit“ die alten Strukturen heftigst erschüttert, sicher Geglaubtes hinwegfegt. Sie fordert uns heraus, den Dingen auf den Grund zu gehen, ihrer eigenen Wahrheit mehr und mehr gerecht zu werden, indem wir uns selbst nicht mehr verleugnen und den eigenen Ängsten, die bis jetzt dazu geführt haben, mit dem Strom zu schwimmen, ins Gesicht blicken.
Gerade Mütter haben häufig ein ungutes Gefühl, wenn sie dem Mainstream folgend ihre Kinder in die frühe Fremdbetreuung geben. Doch mit Blick auf die Entwicklungen in der Familienpolitik, die die finanzielle Wahlfreiheit für die Betreuung der eigenen Kinder zunehmend ausgehöhlt hat, ist es nicht leicht, diesem Gefühl Rechnung zu tragen und aufrecht den eigenen Weg zu gehen. Die Konsequenzen sind sichtbar: Erwerbstätigkeit beider Elternteile, leere Kinderzimmer und Spielplätze und uniforme Lebensmodelle von Familien, deren Kinder ihre Kindheit in Gebäuden verbringen. In einem Podiumsgespräch mit Gerald Hüther, in dem es genau um dieses Thema ging, bemerkte er in seiner schlichten und geradlinigen Art: „Die Verführung, sich nach dem zu richten, was alle anderen sagen, ist einfach affenartig groß.“
Deshalb gibt es die Bewegung „Mütter der Neuen Zeit“
Diese will darüber aufklären, dass es möglich ist, der eigenen Wahrnehmung zu trauen. Sie will helfen und informieren. Denn es ist das Recht des Kindes, selbst sichtbar machen zu dürfen, wann und in welchem Umfang es die sichere Bindung verlassen kann. Dafür vereinigen und organisieren sich Mütter, die in der Mutterschaft eben nicht nur den unbezahlten Nebenjob sehen sondern in verbindlicher und aufrichtiger Verantwortung den Bedürfnissen ihrer Kinder gerecht werden möchten.
1 https://shop.neueerde.de/Neuerscheinungen/ Muetter-der-Neuen-Zeit.html
Auch du kannst Botschafterin der „Mütter der neuen Zeit“ werden.
www.muetterderneuenzeit.de
www.youtube.com/watch?v=m499uv4gBKQ