Von Franz Stuhrmann aus der fh 3/24
Pünktlich zum Internationalen Familientag am 15. Mai 2024 hat das Umfrageinstitut INSA-Consulere im Rahmen einer neuen Familienstudie 2000 Menschen repräsentativ befragt und hat – um das Ergebnis vorwegzunehmen – der derzeitigen Berliner Regierung ein vernichtendes Zeugnis ausgestellt. Insbesondere eine fehlende Wertschätzung für die Familie stößt immer mehr jungen Leuten spürbar auf. Die Befragten, die eigene Kinder haben (58 Prozent) – auch solche, bei denen die Kinder bereits erwachsen sind – messen der Bedeutung der Familie sogar einen noch mal höheren Wert bei: 95 Prozent ist Familie sehr wichtig. „Familie ist unersetzlich“, „Kinder sind gewünscht“, „Familie macht glücklich“, „Mutter und Vater sind das Beste für das Kind“, so die Aussagen.
Nachfolgend die Auswertungen im Einzelnen:
„Familie ist für 87 Prozent ein wichtiger Faktor. Sie ist für 60 Prozent wichtigster Anker und Ratgeber aber auch soziale Absicherung in Lebens- und Krisensituationen, während staatliche Einrichtungen nur noch von 16 Prozent und Kirchen nur noch von 6 Prozent als Ansprechpartner in Krisen aufgesucht werden – ein eklatanter Bedeutungsverlust.“
Dieses Ergebnis der Studie überrascht, weil es zeigt, dass die jahrlangen Bemühungen des Staates, Ideologien in Kitas und Kindergärten umzusetzen, offenbar doch nicht die gewünscht Wirkung zeigt. Im Gegenteil: Zuletzt ergab eine weitere Umfrage, dass für junge Wähler eine Partei des rechten Spektrums zur bevorzugten Partei geworden ist. Weiterhin stellt INSA auch eine klare Absage an die Gender-Ideologie fest. Eine familienfeindliche, angebliche Vielfalt der Geschlechter lehnen die Menschen konsequent ab:
„Das Zusammenleben der Familie als klassische Vater-Mutter-Kind-Familie befürwortet die überwältigende Mehrheit von 86 Prozent als das wünschenswerte Lebensmodell mit Kindern. Auch hier zeigt sich ein konstanter Wert entgegen allen politischen und medialen Debatten über die Öffnung der Gesellschaft zur Vielfalt der Familienformen.“
Ein weiteres besorgniserregendes Problem hat die INSA-Familienstudie 2024 dort zu Tage befördert, wo 41 Prozent der befragten Kinderlosen angaben, dass sie sehr wohl Kinder wollen, oder gewollt hätten, diesen Wunsch aber offenbar (noch) nicht realisieren konnten:
„Besonders hoch sind die Zahlen bei den 18 bis 29-Jährigen (48%) und den 30 bis 39-Jährigen (46%), wo demnach fast jeder Zweite seinen Familienwunsch noch nicht erfüllen konnte, obwohl er sich in der klassischen Familiengründungsphase befindet. Auch in der Gruppe der 50 bis 59-Jährigen konnten 45 Prozent ihren vorhandenen Kinderwunsch offenbar niemals realisieren.“ Die Umfrageergebnisse erteilen den von Politik und Medien in den letzten Jahren so auffällig gehypten alternativen Modellen des Zusammenlebens eine klare Absage. Die Mehrheit der Befragten favorisiert die klassische Familie aus Vater, Mutter und Kindern:
„Ganze 86 Prozent aller Befragten finden es eher (33%) oder sogar sehr wünschenswert (53%), dass Kinder sowohl mit Vater als auch mit Mutter in einem Haushalt leben. Nur 5 Prozent der Befragten hält das für keine wünschenswerte Lebenskonstellation mit Kindern.“
Auch die Themen Einsamkeit und Depression, die heutzutage weitverbreitete Phänomene bei jungen Menschen unter 30 Jahren sind, wurden aufgegriffen.
Von den unter 30-Jährigen gaben 55 Prozent an, schon einmal eine Depression gehabt zu haben oder akut darunter zu leiden. Auch wenn es um Einsamkeit geht, nehmen die Befragten unter 30 mit 39 Prozent den Spitzenplatz ein:
„Insgesamt fühlt sich gut jeder Vierte (27%) in der Gesellschaft einsam. Kinderlose sind eher einsam, jeder Dritte (32%) von ihnen gibt Einsamkeit an, aber nur jeder Vierte mit Kindern (24%). Einsamkeit ist klar Sache der Jugend, die Generation 60plus ist mit durchschnittlich nur 20 Prozent die am wenigsten einsame Bevölkerungsgruppe.“ Angesichts solcher Ergebnisse sollten bei der Ampelregierung alle Alarmglocken läuten. Aber angesichts der gerade beschlossenen und geplanten Gesetzesvorgaben sind erhebliche Zweifel am Stellenwert des Wohlergehens der Familie angebracht. Sämtliche geplanten Maßnahmen zielen darauf ab, die stabilen Familienstrukturen zu zerstören und Kinder von ihren Eltern zu entkoppeln. Der massive Krippenausbau ist der beste Beweis für die staatlichen Übergriffe auf die Familie.
Nicht ideologische Aspekte sollten Grundlage der Familienpolitik sein, sondern die Stabilität von Familien zu fördern sollte oberstes Gebot sein.