Grußwort des Landesvorsitzenden der CDU Rheinland-Pfalz und Vorsitzenden der CDU-Landtagsfraktion Rheinland-Pfalz Christoph Böhr, MdL

Sehr geehrte Frau Bundesvorsitzende Vetter, sehr geehrte Damen und Herren,

wenn der Verband der Familienfrauen und -männer e.V. – dhg heute auf sein 25-jähriges Bestehen zurückblicken kann, hat er mit Blick auf sein Hervorgehen aus der 1979 gegründeten Deutschen Hausfrauengewerkschaft einen gewissen Weg hinsichtlich seines Selbstverständnisses zurückgelegt, an Aktualität haben seine Ziele und Forderungen jedoch nichts verloren, in diesen ist sich Ihr Verband stets treu geblieben.

Wenn sich das Thesenpapier für den letzten Landesparteitag der CDU Rheinland-Pfalz "Neu denken für die Zukunft der Familie" zur Wahlfreiheit für die Lebensform Ehe und Familie bekennt, ist die übereinstimmung mit der Forderung Ihres Verbandes nach Wahlfreiheit ebenso bemerkenswert, wie sie dokumentiert, dass in Richtung auf dieses Ziel ein noch nicht unerheblicher politischer Weg zu beschreiten ist. Eltern und Familien sind noch lange nicht in der Lage, wirklich frei darüber zu entscheiden, ob sie erwerbstätig sein und familienunterstützende Erziehungsangebote wahrnehmen oder Familienarbeit leisten oder beides miteinander verbinden wollen, ohne dass sie wirtschaftliche und soziale Nachteile befürchten müssten, die sie überfordern könnten. Familien werden heute noch immer nicht nur unzureichend entlastet, unterstützt und in ihrer Leistung gewürdigt, sondern haben auch noch ökologisch verbrämte Strafsteuern hinzunehmen. Sie werden steuerlich, sozialversicherungsrechtlich, gesellschaftsstrukturell und gesellschaftskulturell nicht angemessen behandelt, sondern immer mehr an den Rand einer Gesellschaft gedrückt, die in Gefühl, Denken und Handeln in der Gegenwart verhaftet ist und Herkunft wie Zukunft nur zu gerne verdrängt. Eine Politik, die hier nicht wirksam gegensteuert, tut denjenigen unrecht, die Tradition, Bestand und Perspektive der Gesellschaft verkörpern und sichern. Wer von Erträgen profitieren will, muss bereit sein, in Voraussetzungen dafür zu investieren. Das Soziale braucht, um generationengerecht zu sein, eine neue Dimension. Wir brauchen eine neue Familienkultur. Wir müssen neu denken, von der Familie her und für die Zukunft der Familien. Das ist die vernünftigste, sozialste und gerechteste Politik, die es gibt.

Eine zukunftsorientierte Familienpolitik duldet nicht, dass sich "Familie sein" und "Kinder haben" als Handicap auswirkt für diejenigen, die an der Zukunft der Gesellschaft bauen. Generationengerechter Familienpolitik geht es um mehr, als um Verteilungskämpfe, nämlich um die Chancen der Gesellschaft selbst. Sie setzt an der Lebenswirklichkeit der Familien an. Sie ist sich ihrer Verantwortung für die Familie bewusst. Sie entwickelt Politik aus der Sicht von Familien. Sie handelt mit Blick auf die Zukunft der Familie. Sie ermöglicht Familien Gestaltungsfreiheit für das Familienleben. Sie achtet die Gleichberechtigung der Geschlechter und die Chancengerechtigkeit von Kindern. Sie schafft Strukturen für beste Betreuung und Bildung. Sie sichert die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Sie fördert Familien durch ein Familiengeld. Sie entlastet Familien bei Steuern und Abgaben. Sie würdigt die Familienleistungen adäquat in der Sozialversicherung – und sie pflegt das Ansehen und das Bild der Familie.

Es ist ein ganzheitlicher Ansatz, den wir brauchen. Das Ziel einer solchen Politik ist es, die Entscheidung für Familie und Kinder als sinngebend und erfüllend, aber auch wieder als vernünftig erleben zu lassen und ihr hierfür gerecht zu werden.

Ich wünsche Ihnen und den Mitgliedern und Freunden Ihres Verbandes eine gute Feier in Trier, in der Sie nicht ohne Stolz auf Ihre bisherige Arbeit zurückblicken und Mut schöpfen können für die Bewältigung der vor Ihnen liegenden Aufgaben.

Mit freundlichen Grüßen
gez. Christoph Böhr

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