Deutscher Familienverband fordert mehr Sachlichkeit im Betreuungsstreit.
Der Deutsche Familienverband fordert eine Versachlichung der Diskussion über die Kleinkindbetreuung: „Die Debatte über eine ‚Herdprämie‘ beleidigt Eltern, die sich dafür entscheiden, ihre Kinder zu Hause zu betreuen.
Familien brauchen keine Frontstellung zwischen Betreuungsgeld und Krippenplätzen, sondern eine Förderung, die ihnen auch finanziell die Entscheidungsfreiheit gibt, ob sie ihre Kinder in den ersten Lebensjahren zu Hause betreuen oder ergänzend eine Tagesmutter oder eine Krippe in Anspruch nehmen wollen“, so der Präsident des Verbandes Dr. Albin Nees. „Wenn für ein Drittel der Kinder Krippenplätze geschaffen werden und zwei Drittel der Familien leer ausgehen, weil sie ihr Kind während der dreijährigen arbeitsrechtlich geschützten Elternzeit zu Hause betreuen, dann ist das nicht modern, sondern ungerecht. Deshalb muss es im Anschluss an das einjährige Elterngeld eine finanzielle Leistung geben, die bei allen Familien ankommt – sei es für die Betreuung zu Hause, sei es, um Betreuungsangebote einzukaufen. Das heißt konkret: Statt im Durchschnitt 700 Euro pro Monat in einen Krippenplatz zu investieren, muss der Staat den Eltern dieses Geld direkt auszahlen“, fordert Nees.
„Alle Kinder haben ein Recht auf die Zeit und die Zuwendung ihrer Eltern. Das hat gerade erst das Bundesverfassungsgericht mit Blick auf das Unterhaltsrecht bestätigt. In der Familie werden die wichtigsten Weichen für Bindungs- und Bildungsfähigkeit gestellt. Die Angst, dass Eltern eine solche Direktförderung nicht zum Wohle ihrer Kinder einsetzen, zeugt von einem Misstrauen gegenüber den Familien, das mit dem Familienbild des Grundgesetzes nichts mehr zu tun hat“, so Verbandspräsident Albin Nees.
Quelle: Pressemitteilung des Deutschen Familienverbandes vom 31.5.2007