Anja Arp antwortet auf den Brief von Monika Bunte zur Sendung des WDR zu unserem Verbandsjubiläum.
Monika Buntes Brief finden Sie unter folgendem Link:
hier …
Köln, d. 9. März 2004
Sehr geehrte Frau Bunte,
es tut uns leid, wenn Ihnen der Beitrag so wenig zugesagt hat. Bei näherem Hinhören ließen sich aber viele Ihrer Kritikpunkte ausräumen. Was bleibt ist sicherlich die grundsätzliche Frage, ob die Hausfrauengewerkschaft heute noch eine wichtige und ernstzunehmende und in der gesellschaftlichen Diskussion um Familienpolitik entscheidende Rolle spielt. Da sagen Gewerkschaften, Frauenverbände, Familienministerium und Erziehungswissenschaftler eher: Nein. Dass Sie diese Meinung nicht teilen, kann ja sicher nicht heißen, dass sie nicht geäußert werden darf.
Zu dem grundsätzlichen Vorwurf, dass wir nicht genügend die Position des dhg dargestellt hätten, lässt sich folgendes sagen. Der Einstieg gehört der Gründerin, ausdrücklich wird am Anfang gesagt, dass es um handfeste Rechte für die Familienarbeit geht und nicht um eine "IG-Back und Koch". Neben der Gründerin kommen noch drei weitere Verbands-Frauen zu Wort und die Fachfrau war von Ihnen selbst empfohlen, als eine, die sich mit der dhg ausführlich beschäftigt hat. Also wohl doch viel Gelegenheit zur Selbstdarstellung . Dass sich dann jemand von Ihnen im O-Ton verspricht, dafür können wir leider nichts.
"Die Hausfrauenehe blieb auch nach Konrad Adenauer das konservative Familienideal – den meisten Frauen zwar nicht recht, aber dem Staat billig. Die Hausfrauengewerkschaft möchte auch, dass Mutti daheim bleiben k a n n . Sie s o l l e i n e e c h t e W a h l haben zwischen Erwerbsarbeit und Familienarbeit. Das geht nicht zum Nulltarif. Ihre Forderungen sind damals wie heute kaum verändert". Und dann folgen die vier wichtigsten Ziele.
Wir denken, dass ihre Position durchaus sehr deutlich und klar rübergekommen ist. Es gehört allerdings zur journalistischen Sorgfaltspflicht, auch andere Stimmen zu Wort kommen zu lassen. Und Sie erfahren vermutlich selbst, dass die Mehrzahl der Frauen und Männer in der reinen Familienarbeit nicht ihr Lebensmodell erkennt.
Im übrigen belegen auch Studien, wie beispielsweise von Prof. Fthenakis, dass es Kindern durchaus nicht besser geht, wenn ein Elternteil zu Hause bleibt. Fremdversorgung muss nicht schlecht sein, Dass sie besser wird, fordern allerdings Millionen von Eltern.
Zum Schluss noch ein Wort zum Stil: Die Waschmittelwerbung ist ein akustisches Stilmittel. Die Assoziation von Waschen und Putzen ist ja durchaus richtig, denn wer die Arbeit zu Haus macht, erzieht in der Regel nicht nur die Kinder, sondern macht auch den ganzen Rest.
Freundliche Grüße
gez. Doris und Anja Arp
Journalistenbüro Klick