Der Deutsche Familienverband fordert seit langem eine bessere steuerliche Berücksichtigung der Kinderbetreuung, sieht allerdings bei der vereinbarten Kompromisslösung noch wesentlichen Nachbesserungsbedarf:
"Eine höhere steuerliche Berücksichtigung von Kinderbetreuungskosten ist sinnvoll. Es kann aber nicht angehen, dass wie bislang Familien leer ausgehen, in denen nicht beide Elternteile berufstätig sind", so der Präsident des Verbandes Dr. Albin Nees.
Auch kinderreiche Familien mit Alleinverdiener sind zur Alltagsentlastung auf ergänzende Kinderbetreuung angewiesen, heißt es beim Deutschen Familienverband. Und unabhängig von der Erwerbstätigkeit ist zum Beispiel der Kindergartenplatz nicht nur Betreuungshilfe, sondern ein vorschulisches Bildungsangebot, für das die Eltern noch immer mit hohen Gebühren zur Kasse gebeten werden.
Erforderlich ist es außerdem, dass Eltern auch für Kinder unter sechs Jahren die Betreuungskosten vom ersten Euro an von der Steuer absetzen können.
Der Deutsche Familienverband warnt jedoch davor, die Bedeutung der steuerlichen Neuregelung überzubewerten: "Es handelt sich dabei noch lange nicht um den großen familienpolitischen Wurf. Der erfordert mehr als eine begrenzte Steueränderung: nämlich ein gutes Elterngeld ebenso wie eine grundlegende und familienorientierte Steuer- und Sozialreform", so Verbandspräsident Albin Nees.
Quelle: Pressemitteilung des Deutschen Familienverbandes vom 12.1.2006