Festrede der Bundesvorsitzenden Helga Vetter zum 25. Jubiläum des Verbandes

Sehr verehrte Gäste, liebe Mitglieder,

nachdem uns ein Gläschen Sekt und die Klaviteuse Tina Häussermann mit ihren Liedern in festliche Stimmung versetzt haben, begrüße ich Sie im Namen des gesamten Vorstandes ganz herzlich.

Besonders nennen möchte ich:
Frau Dr. Oslinde Jahnel, Präsidentin der österreichischen Hausfrauen-Union und Präsidentin der F.E.F.A.F., (Europäische Vereinigung der im Hause tätigen Frauen),
Frau Le Taro und Frau Kranewitter, von MMM (der Weltmütterbewegung),
Frau Ulrike Kahl-Jordan, Vorsitzende des Landesfrauenrates RP
und die Referentin und den Referenten des heutigen Tages:
Frau Eva M. Welskop-Deffaa und Dr. Christof Arn.
Die Vorsitzende aus den Gründungsjahren unseres Verbandes: Ingrid Gripp zusammen mit dem Schatzmeister der damaligen Zeit, Frank Röblitz und Hans Ludwig, dessen Berechnungsmodell für die Bezahlung eines Gehaltes für Familienarbeit dem unsrigen am nächsten kommt.
Wen ich jetzt nicht genannt habe, er oder sie möge mir verzeihen.

Ich freue mich, dass Sie alle hierher nach Trier, der ältesten Stadt Deutschlands, gekommen sind.
Einige von Ihnen haben im wahrsten Sinn des Wortes den weiten Weg von Kiel, zusammen mit Marianne Grimm, nach Trier zurückgelegt – ähnlich, wie sich die Idee von der Gründung der Deutschen Hausfrauengewerkschaft vom Norden Deutschlands nach Süddeutschland ausbreitete.

Die anfängliche Vorstellung, zu streiten für die absolute Gleichstellung der Familienfrau mit der erwerbstätigen Frau im sozialen Bereich und für eine verstärkte Förderung der Familie in allen sie betreffenden Bereichen, fand bald Erweiterungen und Veränderungen.
All dies können Sie in der Jubiläumsausgabe unserer Verbandszeitschrift ausführlich und sachlich fundiert nachlesen.
Unseren Namen haben wir geändert: aus dem aufsässigen „Hausfrauengewerkschaft“ wurde im Jahr 2000 moderat „dhg – Verband der Familienfrauen und -männer e.V (vffm)“.
An den gesteckten Zielen haben die Vorstandsfrauen, dank Ihrer Unterstützung, über einen Zeitraum von 25 Jahren festgehalten.
Sie wussten von Anfang an: Wir sind auf dem richtigen Weg.

Dass zur Zeit der Gesetzentwurf zum Gläsernen Ehegattenkonto im Bundestag debattiert wird, verdanken wir in erster Linie dem unermüdlichen Einsatz von Gesa Ebert, in der Vergangenheit Ursel Metz und der Unterstützung durch Sie, unsere Mitglieder.

Unser Hauptziel bleibt die Bezahlung eines Gehaltes für Familienarbeit, verbunden mit der echten Wahlfreiheit für die Eltern, besonders der Mutter.
Wir fordern Bezahlung der Familienarbeit, einschließlich sozialer Absicherung – nicht nur Bestätigung und Hilfeleistung, wie von Ministerpräsident Beck in seinem Grußwort angeführt.
Dass die Bezahlung möglich ist, wenn der politische Wille dazu vorhanden ist, zeigen die Berechnungen von Elisabeth Jünemann und Hans Ludwig.
Wenn wir dieses Ziel erreicht haben, haben sich auch alle Forderungen aus unserem Grundsatzprogramm erfüllt.

Wir wissen auch heute: Wir sind auf dem richtigen Weg!
Ich will Ihnen nicht verschweigen, dass wir uns im Verband mit den gleichen Problemen plagen wie die Kirchen, Parteien und Gewerkschaften:
Wir brauchen jüngere Mitglieder!
Wir brauchen deren Begeisterungsfähigkeit und Neugierde, die sich mit der Erfahrung und Gelassenheit der schon lange im dhg-Dienst arbeitenden Frauen verbindet, um so gute Arbeit zu leisten.
Wir brauchen Frauen und Männer, die bereit sind, auf manches zu verzichten, um ehrenamtliche Arbeit für den Verband zu leisten.

Ich weiß, wie schwierig das sein kann. Ich weiß aber auch, dass ehrenamtliche Arbeit innerhalb eines Jahres mehr Erfahrungen und Lernerfolge, positive wie negative, vermitteln kann, als fünf Jahre ohne diese Tätigkeit.
Ohne aktive Unterstützung durch Sie, die Mitglieder, wäre vieles in den zurückliegenden Jahren nicht möglich gewesen.
Wir brauchen diese aktive Mitarbeit in der Zukunft wieder vermehrt, wenn wir auch den 30. Geburtstag der dhg, des Verbandes der Familienfrauen und -männer, feiern wollen.

Ich selbst bin seit dem Winter 1999 aktiv für die dhg / den Verband der Familienfrauen und -männer, tätig.
Während der Arbeit für die Jubiläumsausgabe unserer Verbandszeitschrift wurde mir an Hand der Papier- und Bilderstapel in unserer Wohnung überaus realistisch vor Augen geführt, welche unwahrscheinliche Arbeit meine Vorgängerinnen, sowohl im Bundesvorstand wie auch in der Redaktion geleistet haben, mit welchen einfachen Mitteln sie oft große Wirkungen erzielten,
getreu dem Motto: d – h – g
denken – handeln – gewinnen!

Da kann ich nur sagen: Hut ab! – Super! – Cool! oder, der Würde meines Amtes als Bundesvorsitzende angepasst:
Ihr vielen dhg-Frauen und ihr wenigen dhg-Männer, Sie haben den Dank und den Respekt von uns allen verdient, an erster Stelle Wiltraud Beckenbach, die viele Jahre an der Spitze unseres Verbandes stand.

Und jetzt wiederhole ich eine Passage aus dem Vorwort der Jubiläumsausgabe unserer Verbandszeitschrift, weil darin alles so gut zusammengefasst ist:
Ehrenamtliche Arbeit ist ohne die starken Partnerinnen im Hintergrund (sie wissen, die Männer sind immer mitgemeint): Ehepartner, Großeltern, kleine und große Kinder, Nachbarinnen und Freundinnen nicht möglich. Von ihnen wurde und wird viel Hilfe geleistet.
Häufig ist Verständnis, Geduld und Einfühlungsvermögen in manchmal bis an die Grenze gehendem Maße erforderlich, damit die dhg-Arbeit geleistet werden konnte und auch weiterhin geleistet werden kann. Ihnen allen danke ich im Namen des Bundesvorstandes.

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Das Jubiläumsfest fand am 14. Februar 2004 in Trier statt.

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