„Die Rheinpfalz“ -Grüne: Mitversicherung von Ehefrauen in der gesetzlichen Krankenversicherung kappen

Leserinnenbrief von Wiltraud Beckenbach zu einem Beitrag in der "Rheinpfalz" vom 1. März 2003

Sehr geehrte Damen und Herren,

Ehefrauen ohne Erwerbsarbeit und Kinder sollen Krankenversicherungsbeiträge entrichten, sofern sie keine Kinder erziehen oder Angehörige pflegen.
Frage: wie hoch ist der Anteil der Frauen, die lebenslang weder das eine noch das andere getan haben, oder sollten auch die mitgemeint sein, die es derzeit nicht mehr tun?
Abgesehen davon, dass hier wieder einmal auf den nichterwerbstätigen Frauen herumgehackt wird (bei der Diskussion um die Abschaffung des Ehegattensplitting ist das schon normal), hätte es zur Folge, dass von einem Einkommen statt dem sonst üblichen Beitrag aus dem Bruttolohn dann zwei Beiträge fällig sind. Ein weiterer Schritt zur Auflösung der Solidargemeinschaft.

Bislang führten Krankenversicherungsbeiträge, egal ob aus niedrigen oder hohen Einkommen entrichtet, zu gleichen Leistungen. Wird in Zukunft sortiert nach Kindererziehung, Altenpflege, kinderlos, erwerbslos ohne Leistung? Dann fehlt nur noch die Einstufung nach Höhe der Bei-tragszahlung: wer hohe Beiträge entrichtet, bekommt Leistungen "erster Klasse", niedrige Bei-träge führen zur "Grundversorgung". Ist es das, was wir wollen?

Eine Frage ist damit aber immer noch nicht gelöst. Wo kommen die ganzen Arbeitsplätze außer Haus her, bei denen alle Einkommen erwirtschaften können, damit sie zukünftig ihre Kranken-versicherungsbeiträge selbst entrichten können.

Mit freundlichem Gruß

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