Diakonie diffamiert die Eltern!

Die folgende Resolution wurde auf der Jahreshauptversammlung unseres Verbands am 05.05.2012 in Stuttgart einstimmig verabschiedet:

Diakonie diffamiert die Eltern!

In einer Pressemeldung vom 27.4.2012 nimmt die Diakonie der Evangelischen Kirchen in Deutschland die geplante Anrechnung des Betreuungsgeldes bei Sozialleistungen zum Vorwand, es abzulehnen. Die Bildungschancen für die unter 3-jährigen Kinder seien in einer Krippe besser gegeben als bei den Eltern. Das ist schon angesichts der selbst im 8. Familienbericht beschriebenen qualitativen Mängel in den meisten Krippen eine abwegige Behauptung. Dazu kommt, dass in diesem Alter die Bindung zu mindestens einer festen Bezugsperson wichtiger ist als Bildung, denn eine gelungene Bindung ist Voraussetzung für das spätere Neugierverhalten und den Lernwillen des Kindes und damit für Bildung. Schließlich unterstellt diese Behauptung aber auch in unverschämter Weise, Eltern vernachlässigten generell ihre Kinder.

Zur scheinbaren Rechtfertigung beruft sich die Diakonie auf den „Kinderreport 2012“ des Deutschen Kinderhilfswerks, der zur Auffassung kommt, dass die Mitbestimmung von Kindern in „Kitas“ (Kinderkonferenzen, Kinderräte, Kinderparlamente) einen positiven Einfluss auf die Kinder habe. Damit können aber am ehesten Kindergärten, also Kinder über 3 Jahren, gemeint sein, die gar nicht Gegenstand der Diskussion um das Betreuungsgeld sind.

Die in der Bezeichnung „Kita“ begriffliche Vermischung von Kinderkrippe und Kindergarten wird hier offensichtlich gezielt eingesetzt, um die öffentlichkeit und die Eltern irreführend zu informieren und die Aussage des Kinderreports zu missbrauchen.

Wenn die Diakonie die Anrechnung des Betreuungsgeldes bei Sozialleistungen für falsch hält, sollte sie dessen Nichtanrechnung fordern, um einen Beitrag zum Abbau der Familienarmut zu leisten, statt es insgesamt abzulehnen. – Stattdessen wird der Ausbau von Krippen gefordert, die monatlich mindestens 1000 € pro Platz kosten, während den Eltern für die Betreuung ihrer Kinder nicht mal 150 € gegönnt werden. Damit lässt die Diakonie erkennen, dass sie in erster Linie an die Interessen der in ihren Einrichtungen Beschäftigten denkt, nicht dagegen an das Kindeswohl und die berechtigten Interessen von Eltern.

07. Mai 2012
Bundesvorstand Verband Familienarbeit e.V.
(vormals Verband der Familienfrauen und -männer e.V.)

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