Das Betreuungsgeld: Ein kleines Schrittchen in die richtige Richtung!

Die neu gewählte stellvertretende Vorsitzende des Verbandes Familienarbeit, Birgit Kelle, äußert sich zum von Ministerin Schröder vorgestellten Entwurf des Betreuungsgeldgesetzes:

„Der Gesetzentwurf zum Betreuungsgeld ist ein erster Schritt in die richtige Richtung, um Eltern echte Wahlfreiheit zu ermöglichen, wie sie ihre Kinder erziehen wollen. Es ist gleichzeitig ein minimaler Ansatz zur Anerkennung der Leistung der Eltern, die sich gut und liebevoll um ihre Kinder kümmern und die bislang durch die einseitige Subventionierung nur von Krippenplätzen in der Förderung ausgeklammert wurden.
Ich fordere die Parteien des Deutschen Bundestages auf, dem Gesetz zuzustimmen, um damit der grundgesetzlich geforderten Wahlfreiheit der Eltern etwas näher zu kommen. Ein Blick in andere europäische Länder zeigt, dass dort ähnliche Betreuungsgeld-Konzepte funktionieren und deutlich höhere Summen ausgezahlt werden. Die in Deutschland geplanten monatlich 100 Euro im ersten und 150 Euro im zweiten Jahr sind eine lächerlich kleine Summe und können nur als „Spatz in der Hand“ bezeichnet werden. Angesichts der extrem hohen Subventionen von im Schnitt 1.000 Euro pro Kind und Monat für einen Krippenplatz ist gar nicht einzusehen, warum Eltern, die selbst betreuen oder alternative Konzepte zur Krippe suchen, nicht in gleicher Summe eine Förderung erhalten sollen. Hier ist noch Spielraum nach oben frei.
Wermutstropfen bei dem neuen Betreuungsgeld bleibt, dass „Hartz-IV“-Empfänger nicht davon profitieren werden. Das leistet dem Vorurteil Vorschub, Eltern aus finanziell schwierigen Situationen könnten sich nicht gut genug um ihre Kinder kümmern. Hier werden Eltern erster und zweiter Klasse geschaffen; das ist nicht hinnehmbar.“

Die aus vielen Fernsehdiskussionen bekannte Mutter von vier Kindern und Journalistin Birgit Kelle wurde auf der Jahresmitgliederversammlung des Verbandes am 5. Mai im Rahmen einer Nachwahl zur stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. – Gleichzeitig wurde die Umbenennung des Verbandes beschlossen, der sich zuvor „Verband der Familienfrauen und -männer“ nannte. Der neue Name soll besser zum Ausdruck bringen, dass sich der Verband für die Wertschätzung der in der Familie geleisteten Arbeit für Kinder oder pflegebedürftige Angehörige einsetzt, ob nun in Voll- oder Teilzeit.
Bei der Gründung im Jahre 1979 hieß der Verband „Deutsche Hausfrauengewerkschaft (DHG)“, um zu signalisieren, dass Familienarbeit ebenso ein „Gewerk“ ist wie Kindergärtnerin oder Lehrerin, auch wenn nicht eine Ausbildung wie in anderen Berufen die Grundlage bildet, sondern die persönliche Beziehung in der Familie.

Bundesvorstand Verband Familienarbeit e.V.
31. Mai 2012

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