von Wiltraud Beckenbach
Es grenzt schon an Schizophrenie, was sich im Bereich der Bezahlung von Betreuung abspielt:
- Da haben wir die Tagesmütter, die bis zu 5 Kinder betreuen dürfen und dafür eine – allerdings sehr niedrige – Bezahlung bekommen.
- In der Altenpflege wird je nach Pflegestufe bis zu 685 Euro monatlich gezahlt.
- Wer einen Demenzkranken ohne Pflegestufe pflegt, erhält 100 Euro Betreuungsgeld zuzüglich 120 Euro Pflegegeld.
- In einem Modellprojekt der pfälzischen Landeskliniken werden derzeit Familien gesucht, die psychisch Kranke bei sich aufnehmen, welche wieder ein eigenes Leben führen wollen, aber dazu nicht in Wohngruppen leben möchten. Familien oder auch Einzelpersonen, die so jemanden aufnehmen, erhalten neben der Miete ein Betreuungsgeld von 350 Euro im Monat.
- All diese Maßnahmen werden gefördert und für gut befunden. Hier ist es völlig klar, dass das Wohl der Betroffenen an erster Stelle stehen soll und natürlich alles sehr viel billiger ist als die Unterbringung in einer stationären Einrichtung.
Einem Artikel der Rheinpfalz vom 18.11.2012 zufolge kostet ein Heimplatz im Schnitt pro Kind 150 Euro pro Tag. Eine Familienhilfe berechnet 30 Euro pro Stunde. Was ein Krippenplatz im Monat kostet, wurde hinreichend diskutiert.
150 Euro am Tag für einen Heimplatz auszugeben regt offensichtlich niemanden auf. Wenn es allerdings um das Betreuungsgeld von 100 bzw. 150 Euro im Monat für die Betreuung der eigenen Kinder unter drei Jahren geht, kochen Widerstände hoch, die mit klarem Verstand nicht mehr zu begreifen sind. Das verstehe, wer will.