„Deutsche Schüler so schlecht wie nie!“, so titelte die Presse angesichts der Ende 2023 veröffentlichten Pisa-Ergebnisse bei 15-jährigen Schülern in Deutschland (z.B. Zeit online vom 5.12.2023). Was sind die Ursachen? Liegt das an der Corona-Pandemie, die zu vorrübergehenden Schulschließungen führte? Dem widerspricht, dass der Einbruch in anderen Staaten Europas nicht vergleichbar ist. Nun haben die jetzt getesteten Jahrgänge ihre Kleinkindzeit in Jahren verbracht, in denen die Krippenbetreuung besonders propagiert und ausgeweitet wurde. Gibt es hier einen Zusammenhang?
Eine Korrelation ist sicher noch kein Beweis für eine ursächliche Beziehung. Aber ist der Zusammenhang zwischen Krippenbetreuung und schlechten Pisa-Ergebnissen plausibel? In der Regierungspropaganda wird die Krippenbetreuung als „frühkindliche Bildung“ propagiert. Viele Studien zeigen aber dagegen, dass Fremdbetreuung von U3-Kindern vor allem einen Dauerstress bewirkt, der das Interesse der Kinder bindet und den Lernprozess behindert (z. B. NICHD-Studie in den USA, NUBBEK-Studie in Deutschland). Vieles spricht dafür, dass es in den ersten drei Lebensjahren vor allem auf die Entstehung einer Bindung zu festen Bezugspersonen, in der Regel den Eltern, ankommt, was dann erst die Sicherheit ermöglicht, sich neugierig für Bildungsinhalte zu öffnen. Stichwort: Bindung ist Voraussetzung für Bildung.
Dass Krippenstress Bildung behindert, was die späteren Pisa-Ergebnisse erklären könnte, ist demnach durchaus plausibel. Aber auch eine plausibel erscheinende Erklärung muss der Wirklichkeit nicht unbedingt entsprechen. Klarheit könnten hier nur gezielte Untersuchungen bringen, die etwa Kinder mit Krippenbetreuung in den ersten drei Jahren vergleichen mit Kindern, die in der gleichen Zeit von ihren Eltern betreut wurden, wobei die sonstigen Bedingungen vergleichbar sein sollten. Solche Vergleiche werden in der wissenschaftlichen Literatur aber nicht berichtet. Vorstellbar ist, dass entsprechende Studien bewusst unterlassen werden, weil die ideologisch geprägte Politik die Ergebnisse fürchtet. Wenn es aber kein Geld für solche gezielte Forschung gibt, erfolgt sie auch nicht.
Wir fordern eine sachliche und unvoreingenommene Untersuchung, inwieweit sich Krippenbetreuung in den ersten drei Lebensjahren auf die spätere Entwicklung einschließlich der Bildungsbereitschaft und Bildungsfähigkeit auswirkt. Gibt es eine Beziehung zwischen frühkindlicher Fremdbetreuung und den späteren Pisa-Ergebnissen?