Ausgestaltung des geplanten Elterngeldes mangelhaft – Väter sind gefragt

Pressemitteilung des Familienbundes der Katholiken, Diözese Freiburg vom 19. Juli 2006

Die Diözesanvorsitzenden des Freiburger Familienbundes, Cornelia Petzold-Schick und Ulrich Kirchgäßner kritisieren die einseitige Erwerbsorientierung des geplanten Elterngeldes und hoffen auf mehr Familienväter.

"Alle Eltern – mit niedrigen Einkommen – die bisher 24 Monate Erziehungsgeld erhalten haben, bekommen zukünftig nur noch 12 (14) Monate lang 300 € monatlich. Das sind 3.600 € Verlust – betroffen sind rund 155.000 Familien.

Eltern mit Spitzeneinkommen dagegen, die bisher nichts bekommen haben, erhalten zukünftig rund 20.000 €. Das ist eine Umverteilung von unten nach oben. Familien mit unteren Einkommen dürfen nicht schlechter gestellt werden", erläutert Ulrich Kirchgäßner, der Diözesanvorsitzende des Freiburger Familienbundes.

Cornelia Petzold-Schick ergänzt: "Die Systematik des Elterngeldes soll auch ein Anreiz sein, Erziehungsaufgaben neu zu verteilen. Konkret eröffnet es die Chance, dass mehr Väter zu Hause bleiben – das begrüßen wir ausdrücklich. Dazu wünschen wir uns flankierende Maßnahmen bei der Arbeitsplatzgestaltung und der Einrichtung von Kinderbetreuungsplätzen.

Kirchgäßner weiter: "Beim geplanten Geschwisterbonus, bei dem der Elterngeldanspruch aufgestockt werden soll, darf der Geburtenabstand nur
24 Monate betragen – wir halten im Familienbund 36 Monate für angemessen, zumal dies auch dem Zeitraum der geltenden Elternzeit entspricht."

"Es geht hauptsächlich um die Erwerbsbeteiligung beider Eltern. Der Gesetzentwurf zum Elterngeld ist in unserem Sinne keine Familienförderung, sondern, wie von der Bundesregierung formuliert, Gleichstellungs- und Arbeitsmarktpolitik", betont Petzold-Schick abschließend.

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