Psychotherapeuten gegen staatliche Förderung der Fremdbetreuung von U3-Kindern: Kinder sind die Zukunft unserer Gesellschaft

Das soziale Verhalten eines Erwachsenen wird wesentlich von den frühen Entwicklungsbedingungen geprägt. Entwicklungspsychologische Erkenntnisse, die Bindungsforschung, die Säuglings- und Kleinkind- und die Hirnforschung geben wissenschaftlich gesicherte Auskunft über hilfreiche und schädigende Einflüsse auf die Kindesentwicklung.

Verkürzt gelten dabei die Aussagen:

  • Gute Beziehung verbessert die Chancen von Erziehung!
  • Bindung ist die wichtigste Voraussetzung für Bildung!
  • Die Fähigkeit für demokratisches, freiheitliches und tolerantes Verhalten wird durch die frühe Beziehungsqualität zwischen Eltern und Kind gewonnen!

Deshalb ist eine Politik zu fordern, die optimale Entwicklungsbedingungen für Kinder fördert. Wir treten daher für eine Familienpolitik ein, die es den Eltern erlaubt, ihre Kleinkinder selbst zu betreuen.

Wir fordern:

  • ein Grundgehalt für Eltern für die ersten drei Jahre eines Kindes (incl. sozialer Absicherung), das alternativ auch zur Finanzierung einer außerhäuslichen Betreuung nach Wahl der Eltern verwendet werden kann.
  • Erleichterung von Teilzeitarbeit von Eltern bei gleichzeitigem Karriereschutz, z.B. in Form von Home-Office-Arbeitsplätzen.
  • Kostenlose Angebote für „Eltern-Schulen“ zur Verbesserung der Beziehungsfähigkeit von Eltern und als Hilfe zur Konfliktbewältigung.
  • Kinderkrippen für Kinder unter drei Jahren sollten nur aus Not- und Ausnahmegründen vorgehalten werden mit optimalen Betreuungsmöglichkeiten durch einen hohen Personalschlüssel (2–3 Kinder/Krippenbetreuer).

Diese Stellungnahme haben unterzeichnet:
Dr. Hans-Joachim Maaz, Psychoanalytiker und Psychiater
Dr. Rainer Böhm, Leitender Arzt des Sozialpädiatrischen Zentrums, Bielefeld Bethel
Dr. Gerald Hüther, Neurobiologe
Prof. Dr. Hans Sachs, Psychotherapeut, Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Prof. Dr. Serge Sulz, Psychiater, Psychologe, Psychotherapeut
sowie die Mitglieder des Bündnisses „Rettet die Familie“:
Antje Kräuter, Diplompsychologin, Psychologische Psychotherapeutin
Marlies Wildberg, Diplompsychologin, Psychologische Psychotherapeutin

Pressestelle Verband Familienarbeit e.V.
30. Mai 2018