von Gertrud Martin
Einer der wichtigsten Tagesordnungspunkte unserer Jahreshauptversammlung am 5. Mai war die Verabschiedung einer neuen Satzung mit der Änderung des Vereinsnamens.
Schon 2009, beim 30jährigen Jubiläum unseres Verbands in Frankfurt, war ein „Meinungsbild“, also eine Abstimmung ohne rechtliche Verbindlichkeit, erstellt worden, um eine engere Wahl zu treffen. Gesa Ebert hatte bereits vorab die Weichen gestellt für „Familienarbeit e.V.“(Fh 2/2009) und vorsorglich dafür auch die Internetadresse reservieren lassen. Das Plädoyer von Thea Schöllermann für diesen Namen ist nachzulesen in der Fh 4/2009, wie auch die Alternative „Verband Arbeitsplatz Familie e.V.“, vorgestellt von Uschi Madeisky. Dieser Vorschlag lag schließlich sogar vorne im Rennen.
In den zwei Jahren, die nun darüber hingingen, zeigte es sich jedoch, dass es aus unserer Sicht mehr Argumente für den „Verband Familienarbeit e.V.“ gibt: Der „Arbeitsplatz“ Familie umfasst unstrittig doch auch im Privathaushalt erwerbstätig Angestellte, für die unser Verband nicht als Lobby fungiert. Der Begriff „Familienarbeit“ meint aber alle, die in der eigenen Familie „Sorge tragen“ (Care) für Kinder oder Pflegebedürftige und für deren finanzielle Absicherung sich unser Verband stark macht.
Dass sich Männer „gleichberechtigt“ an der Care-Arbeit beteiligen, ist eine inzwischen unumstrittene Theorie. Wir müssen das nicht mehr besonders betonen, sondern eher die Aufmerksamkeit darauf lenken, dass auch die Männer – wenn sie sich auf Familienarbeit einlassen – dies zu den unzumutbaren und diskriminierenden Bedingungen tun (müssen), die traditionell für die Familienfrauen galten und noch gelten. Die Frage bleibt, wieviel Zukunft Familie zu diesen Bedingungen noch hat.
Unser neuer Name geht im Gespräch, auf Diskussionsforen und am Telefon viel flüssiger über die Lippen. Wir wollen ihm eine alsbaldige kräftige Verbreitung wünschen und verschaffen.