Mit scharfer Kritik reagiert der Vorstand des Verbandes der Familienfrauen und -männer auf jüngste Äußerungen des Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Präses Nikolaus Schneider. Er hatte sich gegen das geplante Betreuungsgeld mit der Begründung gewandt, es könne Kindern in sozial benachteiligten Verhältnissen sogar schaden; stattdessen solle die Betreuung in Kinderkrippen noch stärker subventioniert werden. (Quelle: idea-Meldung vom 3.12.2011)
Dazu die Stellungnahme des vffm-Vorstands:
„Die Forderung Schneiders ist so abwegig wie es das Ansinnen wäre, die Kinderkrippen mit der Begründung abzuschaffen, dass auch dort in Einzelfällen Kinder vernachlässigt oder sogar misshandelt werden. Hier wird das Versagen weniger Eltern zum Vorwand genommen, allen Eltern ihr Recht auf eine Gegenleistung für die im Interesse der Allgemeinheit erbrachte Erziehungsleistung zu bestreiten. Schneiders Auffassung, Kinderkrippen seien generell für Kinder besser und deshalb förderungswürdiger als die Betreuung durch die Eltern, widerspricht allen wissenschaftlichen Erkenntnissen.
Welche Motive hat Schneider? Ist er wirklich so unkritisch, dass er einfach der einseitigen Krippenbefürwortung folgt? Oder ist es reiner Opportunismus, um im „Mainstream“ mitschwimmen zu können? Oder steht er unter dem Einfluss der Beschäftigten des Diakonischen Werks, die auf Kosten der Eltern ihre Arbeitsstellen sichern wollen? Wir wollen keine diffamierenden Behauptungen in die Welt setzen. Aber wir verlangen eine schlüssige Erklärung dafür, warum mit der Autorität der Kirche die aufopferungsvolle Tätigkeit von Eltern in dieser krassen Weise abgewertet wird. Wir verlangen auch von führenden Vertretern der Kirchen, dass sie bei ihren Verlautbarungen sowohl an das Wohl der Kinder denken als auch die Grundrechte der Eltern achten.“
Es ist bekannt, dass die Bundesregierung unter dem Einfluss der Wirtschaftslobby steht, von der Scheinstudien lanciert werden, die die überlegenheit der Krippenbetreuung vortäuschen sollen. Dem sollte sich die Kirche nicht anschließen.
Pflegebedürftige alte Menschen wollen meist so lange wie möglich in ihrer vertrauten Umgebung bleiben. Kinder und deren Eltern haben aufgrund der einseitigen Krippenförderung dagegen immer weniger eine freie Wahl.
12. Dezember 2011
Pressestelle des vffm