Infos für Großeltern

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Liebe Großmütter und Großväter,

wenn Sie an Kinder denken, dann werden Sie ihre eigene Kindheit, die Kindheit Ihrer Kinder und die Kindheit Ihrer Enkel im Blick haben und damit in drei Ebenen denken. Sie werden vieles sehen, was sich geändert hat, aber auch viele Gemeinsamkeiten. Das gilt ganz unabhängig davon, ob Sie auf dem Land oder in der Stadt, ob Sie in Ost oder West oder ob Sie als Einzelkind oder mit vielen Geschwistern aufgewachsen sind.

Aber eine immer wieder zu hörende Feststellung muss uns doch sehr nachdenklich machen, dass vor Jahrzehnten ein Ernährer den Unterhalt für eine ganze Familie mit mehreren Kindern verdienen konnte, während heute dazu meist zwei Einkommen erforderlich sind. Wie kann das sein, obwohl in der gleichen Zeit der durchschnittliche Wohlstand der Gesellschaft deutlich angestiegen ist?

Der Schlüssel zur Erklärung dieses Widerspruchs liegt ausgerechnet in der Sozialgesetzgebung, also einem Bereich, der eigentlich soziale Probleme lösen soll statt sie zu verursachen.

Seit Jahrhunderten war die Familie ein „Unternehmen“ das für die Versorgung von Kindern, Alten und Kranken zuständig war. Der „Investition“ in Kinder stand der „Profit“ in Form der Versorgung durch die eigenen erwachsen gewordenen Kinder im Alter und bei Krankheit gegenüber. Das änderte sich erst durch unsere Sozialgesetzgebung, vor allem durch die Rentenreform 1957, die den gesetzlichen Rentenanspruch nicht vom Großziehen eigener Kinder sondern von der geleisteten Erwerbsarbeit abhängig machte, obwohl die Renten einer Generation ausschließlich von den Kindern dieser Generation in Form von Sozialbeiträgen bezahlt werden müssen. Das hatte zur Folge, dass in der Regel aufgrund dieser Gesetze den Eltern gegenüber ihren eigenen Kindern weniger Rentenansprüche zuerkannt wurden und weiter werden als den kinderlosen Erwerbstätigen.

Wenn nachgerechnet wird, wie viel Geld auf diese Weise von den Familien zum Rest der Bevölkerung umverteilt wird, wird klar, dass seit mindestens 60 Jahren eine massive Ausbeutung der Eltern erfolgt, die zu einer immer stärkeren Verarmung von Familien in einer sonst immer reicher werdenden Gesellschaft führen musste. Ungeachtet dieser wissenschaftlich gründlich belegten Tatsache wird uns bis heute von Politik und Massenmedien vorgegaukelt, der Staat „fördere“ die Familien.

Nun ist unser Verband nicht der Meinung, dass wir wieder alle Versicherungssysteme abschaffen sollten, um mehr Gerechtigkeit für Eltern und Kinder zu erzielen. Versicherungen sind durchaus sinnvoll, denn sie mindern die individuellen Risiken. Aber wenn sie, wie das in unserem Sozialwesen der Fall ist, gleichzeitig zur Umverteilung zum Nachteil von Eltern und Kindern führen, ist das nicht nur ungerecht gegenüber Eltern und Kindern, sondern zerstört auch die Familien, untergräbt unser Sozialsystem und schädigt unserer Gesellschaft überhaupt. Wir können das schon heute an vielen Fehlentwicklungen innerhalb und außerhalb der Familien erkennen, die ich hier gar nicht aufzählen möchte.

Wir können fragen, was die Ursachen für die Familienfeindlichkeit unserer Gesellschaft sind. Antworten liegen da auf der Hand. Das ist so, weil Kinder bei Wahlen keine Stimme haben und so ihre Interessen bei politischen Entscheidungen keine oder nur unzureichende Berücksichtigung finden. Familien haben also nur ein halbes Wahlrecht, nämlich das der Eltern. Das ist so, weil Eltern sich politisch nicht so leicht organisieren lassen, wie in Betrieben zusammengeballte Arbeitnehmer oder finanzstarke Arbeitgeber. Das ist so, weil Eltern im Vergleich zu anderen weniger zeitliche und finanzielle Ressourcen haben, sich politisch zu engagieren.

Aber sollen wir das einfach hinnehmen und zusehen, wie die Familien und die ganze Gesellschaft vor die Hunde gehen? Großeltern erwarten meist von ihrem eigenen Leben nicht mehr allzu viel. Aber sie sollten an ihre Enkel denken. Großeltern haben meist mehr Zeit und oft auch mehr Geld als ihre Kinder, die ihrerseits für die Enkel zu sorgen haben. Sie haben oft mehr Freiraum für politische Aktivität als ihre mit den Enkeln beschäftigten Kinder. Liegt es daher für Großeltern nicht nahe, sich in einem Elternverband zu organisieren und ihn zu stärken? Nicht so sehr um ihrer selbst willen als eben wegen ihrer Kinder und Enkel.

Die Aufgabe unseres Verbandes besteht darin, die Benachteiligung von Eltern und Kindern bewusst zu machen und auf eine Korrektur zu drängen. Wir haben fast alle starken gesellschaftlichen Kräfte gegen uns. Aber wir haben unser Grundgesetz, die Gerechtigkeit und den Sinn für die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft und damit die Vernunft auf unserer Seite. Deshalb brauchen wir nicht zu resignieren. Aber ein gewisses Maß an Unterstützern ist auch für einen politisch aktiven Elternverband erforderlich, um überhaupt gehört zu werden und ein Mindestmaß an Einfluss zu gewinnen.

Deshalb unser Appell an alle Großeltern: Werden Sie Mitglied in unserem Verband! Auch wenn Sie aktiv nicht mehr mitarbeiten können oder wollen, ist schon die Mitgliedschaft eine ideelle Stärkung und gibt unserem Verband Gewicht. Aber auch der Mitgliedsbeitrag schafft uns die finanzielle Mindestausstattung für unsere politische Arbeit. Er ist steuerabzugsfähig und schließt den Bezug unserer Mitgliedszeitschrift ein.

Ein Mitgliedsantrag kann unter folgendem Link heruntergeladen werden:

https://familienarbeit-heute.de/mitglied-werden

Wir schicken den Mitgliedsantrag auf Verlangen auch gern per Post zu.

Dr. Johannes Resch

Dr. Johannes Resch
Vorsitzender Verband Familienarbeit e.V.

www.familienarbeit-heute.de