In Liebe wachsen (Fh 2018/3)

von Jenniffer Ehry-Gissel

Am Stadtrand von Chemnitz, im Grünen gelegen, fand in diesem Jahr das erste „In Liebe wachsen-Festival“ statt. Vom 20. bis 22. Juli 2018 trafen sich Alternative, Bedürfnisorientierte und Gleichgesinnte auf einem weitläufigen Gelände der Jugendherberge in Chemnitz. Ein breit aufgestelltes Programm erwartete uns, und die nächsten drei Tage versprachen interessant zu werden. Die Organisatoren begrüßten uns mit einem breiten Lächeln auf den Lippen, alles war sehr unkompliziert und natürlich. Für das leibliche Wohl war gesorgt. Sicher jede Mutter, die täglich Neues auf den Tisch zaubern muss, empfand das Wochenende wie Urlaub.

Die Unterbringung war wahlweise in der Jugendherberge oder in einem Zelt möglich. Aber auch Wohnmobilplätze standen zur Verfügung.

Von Freitag bis Sonntag konnten die Teilnehmer verschiedenen Vorträgen und Gesprächskreisen beiwohnen. Ein bunter Strauß unterschiedlichster Menschen, die in gleicher Mission unterwegs sind: Den Frieden mit Kindern. Zu genau diesem Thema hatte Alexej Sesterheim eine Ausstellung vorbereitet, die auf dem gesamten Gelände verteilt war.

Auch drei Vorstandsmitglieder des Verband Familienarbeit e.V. waren präsent: Dr. Johannes Resch und Sabine Mänken (beide stellvertretende Vorsitzende) und ich, Jenniffer Ehry-Gissel, Beisitzerin. Dr. Resch referierte zum Thema „Elternarbeit – gestern, heute und morgen“ und stellte im Rahmen seines Vortrages unser Rentenkonzept vor. Sabine Mänken sprach zum Thema „Elternarbeit ist Kulturarbeit“ und stellte darüber hinaus die Gesinnung vor, die sich unser Verband auf die Fahne geschrieben hat: Die Elternarbeit MUSS entlohnt werden.

Ich selbst sprach ebenfalls zu einem brisanten Thema: „Warum die Selbstbetreuung in den ersten drei Jahren so wichtig ist“. Der Zuspruch machte wieder deutlich, wie wichtig dieses Thema in der heutigen Zeit ist, in der immer mehr Kinder mit einem Jahr in die Krippe gegeben werden, ohne, dass über das Wohl oder Unwohl der Kinder nachgedacht wird.

Apropos Kinder. Unseren großen Sohn (3 1⁄2 Jahre alt) bekam man nicht vom Bolzplatz weg, oder nur mit Widerwillen. Andere Kinder bastelten und malten. Die Größeren wurden angeleitet im Lieder schreiben und in der Stimmbildung. Wessen Kinder das zugelassen haben, hatte die Möglichkeit, morgens unter einem Zelt auf der grünen Wiese zu meditieren. Die abendlichen Gitarren-Konzerte am Lagerfeuer mit Stockbrotgrillen waren für Klein und Groß ein zusätzliches Highlight.

Ein bisschen wie Woodstock, so empfand ich diese Tage: Frei, natürlich, und alle in gleicher Sache engagiert. Die Veranstalter gaben schon einen Zukunftsblick, auf den wir uns freuen können: Nächstes Jahr wieder.